Wussten Sie, dass lückenhafte und unzureichende Unterweisungen einer der häufigsten Gründe für Unfälle mit elektrischem Strom sind? Deshalb ist die Sicherheitsunterweisung Elektrotechnik auch eine so wichtige Voraussetzung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz in elektrotechnischen Betrieben. In unserem Artikel haben wir für Sie die wichtigsten Fakten rund um die Unterweisung zusammengefasst.
Sicherheitsunterweisung Elektrotechnik – Wie, wann und warum eigentlich?
Beschäftigte, die täglich an elektrischen Anlagen arbeiten, sind besonders hohen Risiken ausgesetzt. Damit es zu keinen Stromunfällen kommt, müssen Sie bei Ihren Mitarbeitern das Bewusstsein für mögliche Gefährdungsquellen wecken. Vor allem gewohnte Routinen, Zeitdruck oder Stress während der Arbeit sorgen für Unaufmerksamkeit, die häufig mit schwerwiegenden Konsequenzen verbunden ist.
Eine Unterweisung ist hierbei eine Form der Wissensvermittlung, bei der Ihre Angestellten bspw. über den korrekten Umgang mit elektrotechnischen Geräten oder notwendige Schutzmaßnahmen informiert werden. Sicherheitsunterweisungen sind gesetzlich durch das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) vorgeschrieben. Unterweisen müssen Sie dabei jeden Mitarbeiter – egal ob fest angestellt oder nur vorübergehend im Betrieb beschäftigt.
Beachten Sie, dass die Sicherheitsunterweisung Elektrotechnik immer erfolgen muss, bevor Ihre Beschäftigten die Tätigkeit aufnehmen und mit elektrischen Geräten arbeiten. Eine Unterweisung pro Jahr entspricht zwar den rechtlichen Mindestanforderungen, reicht aber in den meisten Fällen bei Weitem nicht aus. Eine Sicherheitsunterweisung ist nämlich auch dann nötig, wenn Sie neue Mitarbeiter einstellen, Arbeitsabläufe ändern oder neue Geräte verwenden. Auch nach dem Eintritt eines Arbeitsunfalls sollten Sie Ihre Angestellten erneut schulen.
Die Grundlage für die Unterweisung Ihrer Elektrofachkräfte bildet immer die Gefährdungsbeurteilung. Diese ermittelt und bewertet verschiedene Gefahren, die bei unterschiedlichen Tätigkeiten auftreten können. Hieraus ergibt sich die Auswahl notwendiger Themen, die Sie regelmäßig unterweisen müssen.
Vergessen Sie nicht, jede elektrotechnische Sicherheitsunterweisung zu dokumentieren. Im Nachweis sollten Sie den Ort, das Datum und die Inhalte der Unterweisung vermerken sowie die Unterschrift aller Teilnehmer einholen.
Wer führt die elektrotechnische Sicherheitsunterweisung durch?
In erster Linie liegt die Verantwortung für die Sicherheit im Betrieb beim Arbeitgeber – für ihn gilt somit eine Unterweisungspflicht. In kleinen Betrieben führt der Chef die Sicherheitsunterweisung Elektrotechnik daher meist selbst durch, während in großen Unternehmen oftmals Führungskräfte wie Meister oder Werkstattleiter diese Aufgabe übernehmen.
Im Bereich der Elektrotechnik ist jedoch die Fachkenntnis besonders ausschlaggebend. Daher schreibt z. B. die DGUV Vorschrift 3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ vor, dass die elektrotechnische Sicherheitsunterweisung nur von einer Elektrofachkraft vorgenommen werden darf.
Übrigens: In der Praxis findet sich auch der Begriff der elektrotechnisch unterwiesenen Person (EuP). Hiermit gemeint sind Arbeitnehmer, die nicht als Elektrofachkraft ausgebildet wurden, jedoch über elektrotechnische Gefahren und notwendige Schutzmaßnahmen im Rahmen ihrer Tätigkeiten unterwiesen wurden. Elektrotechnisch unterwiesene Personen können nach der Sicherheitsunterweisung einfache Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten selbstständig vornehmen.
Themen & Inhalte der Sicherheitsunterweisung Elektrotechnik
Natürlich sollte der Schwerpunkt Ihrer Sicherheitsunterweisung Elektrotechnik darauf liegen, zu den Gefahren des elektrischen Stroms zu informieren. Dazu zählt auch, dass Ihre Mitarbeiter wichtige Sicherheitsregeln der Elektrotechnik kennen und über die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Bescheid wissen. Darüber hinaus müssen aber auch allgemeine Themen wie Erste Hilfe-Maßnahmen im Falle eines Notfalls, Brandschutz oder Explosionsschutz berücksichtigt werden.
In der folgenden Übersicht sehen Sie typische elektrotechnische Unterweisungsthemen, die Sie behandeln können (Auszug):
- Gefahren des elektrischen Stroms (z. B. Körperdurchströmung)
- Arbeiten an elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln (Fünf Sicherheitsregeln)
- Persönliche Schutzausrüstung und Arbeitsbekleidung
- Erdungs- und Kurzschließvorrichtungen
- Spannungsprüfer
- Multimeter
- Elektrische Betriebsmittel, Stromversorgung und -erzeuger auf Bau- und Montagestellen
- Elektrische Prüfanlagen
- Elektrostatische Entladung
- Elektrische und elektromagnetische Felder
- Brandschutz in elektrischen Anlagen
- Prüfung elektrischer Betriebsmittel und Anlagen
Beachten Sie außerdem, dass theoretisches Grundwissen allein nicht ausreicht. Eine erfolgreiche Unterweisung beinhaltet immer auch die praktische Anleitung an den verwendeten elektrischen Geräten und Maschinen. Nur so können Sie die Elektrosicherheit und den Gesundheitsschutz Ihrer Mitarbeiter gewährleisten.
Wussten Sie, ...
... dass die Sicherheitsunterweisung Elektrotechnik auch digital per App durchführbar ist? Ihre Mitarbeiter können dann individuell und zeitlich flexibel verschiedene Unterweisungsinhalte durcharbeiten. Der Teilnahmenachweis wird dabei automatisch erstellt.
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Quellen:
BG ETEM (2021): Sicher arbeiten in der Elektrotechnik. Online verfügbar unter https://medien.bgetem.de/medienportal/artikel/UFUwMDg- (Abgerufen am 24.08.2021).
BG ETEM (2013): Unterweisen in der Elektrotechnik. Online verfügbar unter http://www.voss-arbeitsschutz.de/images/download/Unterweisen_in_der_Elektrotechnik.pdf (Abgerufen am 24.08.2021).